Ich selbst bin in Indien geboren und aufgewachsen, habe aber in Deutschland studiert und lange in Heidelberg gelebt. Ich fühle mich in beiden Kulturen zuhause und möchte für die Indo-German School erreichen, dass die besten Qualitäten aus beiden Kulturen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zusammenkommen.
Die Förderung der Mädchen, das Entstehen neuer Rollenbilder fern vom hiesigen Machogehabe und die Überwindung der Kastengrenzen sind mir dabei besondere Anliegen.
Für Indien typisch, haben wir Kindergarten und Medium-School unter einem Dach. Viele unserer Schüler*innen konnten vorher gar keine Schule besuchen, weil ihre Eltern kein Schulgeld bezahlen konnten. Und die wenigen Dorfschulen helfen nicht weiter. Hier in der Region von Nelavoy werden dort von der ersten bis zur 8. Klasse alle Kinder in einem Raum unterrichtet, meist von einem einzigen Lehrer. Die Indo-German School ist die einzige Alternative in der ganzen Region.
Im ersten Schuljahr 2016/17 hatten wir schon über 100 Schüler, aus verschiedenen Kasten und Religionen. Im Schuljahr 2017/18 haben wir ca. 200 Schüler. Und das obwohl wir noch am Anfang stehen und unsere Infrastruktur als Minimalstandard bezeichnet werden muss. Die Pläne gehen viel weiter, aber eines nach dem anderen.
Ich habe mein ganzes persönliches Geld in dieses Projekt gesteckt und wir haben bisher etwa 40k € an Spenden aus Deutschland erhalten. Noch fehlen uns geschätzte 150k €, um die Schule zu dem werden zu lassen, was wir fest vorhaben.
Neben der kontinuierlichen Steigerung der Qualität unseres Bildungsangebots durch die Schulung unserer Lehrer, setze ich besonders auf unser entstehendes, internationales Netzwerk. Das bringt die Menschen aus Indien und Deutschland zusammen. Wir haben hier in Andrah Pradesh einen Ort geschaffen, wo Menschen aus beiden Kulturen sich einbringen können und Perspektiven schaffen. Perspektiven, die es für die meisten unserer Kinder und Jugendlichen ohne die Schule sicherlich nicht gäbe.
Unsere Unterstützer aus Deutschland und unsere indischen Lehrer und Kooperationspartner nenne ich Perspektivengeber. Ich lade alle Interessierten und Fähigen zu uns ein, den interkulturellen Austausch zu intensivieren. Aus ihm wächst der Wandel. Unsere Schüler werden durch ein neues Selbstbild helfen, die Region zum Besseren zu verändern.
Hier in Indien öffnen sich unseren deutschen Perspektivengebern neue Horizonte. Sie kehren bereichert in ihre Umgebung zurück, haben neue Erfahrungen gemacht, in der Gewissheit, etwas sehr Sinnvolles getan zu haben.
Das erlebe ich auch für mich selbst intensiv. Als ich mich nach dreißig Jahren Deutschland entschied, zurück nach Indien zu gehen, war mein Vorsatz, etwas für die Entwicklung meiner Heimat zu tun. Das hat in meiner Familie Tradition. Meine Familie engagiert sich schon in zweiter Familiengeneration für chancenlose Kinder und Jugendliche. Meine Schwester Hemalata betreibt mit ihren Kindern und Nichten zwei Waisenhäuser in und in der Nähe von Chennai (Madras). Deren Gründer, unser Vater, war selbst mittellos und Waise. Er wurde als kleiner Junge von deutschen Missionaren in ein Heim aufgenommen. Sie ermöglichten ihm eine gute Schulausbildung und einen Einstieg in ein erfolgreiches Leben, trotz seiner Zugehörigkeit zu einer niedrigen Kaste. Daraus entstand für ihn die Verpflichtung, wieder etwas zurückzugeben.
Das Gleiche gilt auch für mich. Mein Leben ist eine wunderbare Verkettung von Ereignissen, seit ich als 18-Jährige mit 5 € in der Tasche und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen in das Abenteuer Deutschland geschickt wurde. Scheinbar kann ich von solchen Abenteuern nicht genug bekommen ;·))
Wann kommst du zu uns, um dein Abenteuer zu erleben?